Schafhaltung
In Deutschland werden Schafe vorwiegend zur Fleischgewinnung gehalten.
Bei Fleischschafrassen kommt es auf die schnelle Aufzucht und die Menge
und Qualität des Fleisches an. Zur Gewinnung von Wolle sind
diese Rassen nicht geeignet bzw. werden dafür nicht
genutzt. Die relativ starke Wolle wird nur für Vliese
und allenfalls noch Teppiche verwandt. Daneben gibt es noch einige
Zuchtprojekte von speziellen bedrohten Rassen. Deren Felle werden
teilweise für Dekofelle verwendet (Heidschnucken, Muflon,
Fuchsschaf, Röhnschaf etc.). Der Ertrag bei der
Schafzucht in Deutschland wird zu 98% durch das Fleisch
erbracht, nur 2% entfallen auf die Wolle uKräuselung sorgen
für eine luxuriöse Unterlage.
Um eine gleichmäßige Schlafunterlage zu bekommen
sollten die Felle auf ca. 3cm geschoren werden. Bei Babyfellen halte
ich es sogar für ein "muss" (siehe Artikel).
Wenn man solch hartnd Felle.
Feine Wolle kommt heute vorwiegend aus Australien, Neuseeland und
Südafrika. Die Schafrasse die am weitesten verbreitet ist, ist
das Merinoschaf. Es besitzt von allen Schafrassen die feinste Wolle.
Auch sind die Felle sehr dicht (hoher Ertrag bei der Wolle). Felle von
Merinoschafen sind deshalb das non plus ultra unter den Schaffellen.
All diese Eigenschaften und die starke e Anforderungen an ein Fell
stellt kommt man kaum am
Merinoschaf vorbei.
Ein Fell eines Schafes, dass in der Landschaftspflege eingesetzt wird,
macht nach der Schur auf 3 cm nicht mehr viel her. Aber auch die
hiesigen Milchschafe die bei längerem Haar eine
schöne "Naturspitze" hervorbringen können, weisen ein
zu lockeres und oft ungleichmäßiges Fell auf.
Es spielt auch eine Rolle ob
die Tiere vorwiegend im Stall gehalten wurden, im Kobel standen oder
aus der Beweidung stammen. Je enger und kleiner der Platz
für das Schaf war, um so verdreckter (Kot) ist das Fell und
die
Gefahr von Verletzungen durch Bauten, Einstreu und andere Tiere mindern
die Fellqualität. Ausreichend Luft und der Morgentau sind die
natürliche Wäsche für das Schaf und die
beste Fellpflege.
Biofelle / Zertifizierung (BIO,
Demeter etc.)
Es gibt natürlich zertifizierte Schafhaltung, etwa nach der
EG-Bioverordnung oder nach den verschieden Verbänden (Demeter,
Bioland, agöl etc.). Ein Fell das von einem Tier aus
entsprechender Haltung stammt ist aber nicht automatisch ein
"Bio"-Fell, denn es gibt keine Richtlinien für die Gerbung
dieser Felle. Die Zertifizierungsrichtlinien von Demeter beziehen sich
auf die Milch und das Fleisch. Bei der Verarbeitung
von Fasern (Wolle, Baumwolle etc.
verweist
Demeter auf die Richtlinien des IVN (Internatinaler Verband
der
Naturtextilwirtschaft). Für Felle und Leder gibt es bei den
Anbauverbänden keine Richtlinien.
Es wurden sich in der Vergangenheit durchaus Gedanken zu diesem Thema
gemacht aber letztendlich sah man es als Aufgabe des IVN
(Internatinaler Verband der Naturtextilwirtschaft), sich des Themas
Gerbung an zu nehmen.
Hess Natur bezieht Merinowolle in Demeter- und Bio-Qualität
aus
Queensland Australien.
Die Felle der Tiere haben bisher aber noch nicht den Weg in eine
deutsche Gerberei gefunden. Sie werden auf dem konventionellen
Weltmarkt verkauft und der wird von China als Einkäufer
dominiert.
Außerdem haben die Farmen in Australien in den letzten Jahren
ein
Dürre Problem gehabt unter der besonders die alternativen
Schafzüchter gelitten haben und es wurden nur geringe Mengen
an
zertifizierbarer Wolle erzielt. Es lohnt sich momentan deshalb wohl
nicht die entsprechende Logistik für die Felle aufzubauen.